Die Berge der Alpen liegen ihr im Blut, davon ist Trailrunnerin Julia Bleasdale überzeugt – eine Aussage, die man ziemlich wörtlich nehmen kann: „Meine Eltern lernten sich auf dem Gipfel des 3‘277 m hohen Habicht in Österreich kennen.“ Als Kind einer Bayerin und eines Briten in Westlondon geboren, hüpfte sie dennoch in jüngsten Jahren während der Ferien über saftige Alpwiesen, plantschte in Gletscherbächen, kraxelte auf Gipfel und wanderte mit ihren Eltern von Berghütte zu Berghütte.
Aus Wandern wurde bald laufen und der Karrierestart als Profi-Trackläuferin erschien ihr als der logische nächste Schritt. Zu Recht, wie ihre Erfolgsbilanz beweist: Bei den Olympischen Spielen 2012 in London erlief sie sich über 5‘000 sowie über 10‘000 m den achten Rang. Ein absolut unvergessliches Erlebnis – aber ihr Herz spürte, dass die Tracks für sie keinen tieferen Sinn, kein wirkliches Ziel bereithielten. All ihre Sinne trieben sie zurück in die Natur und auf die Trails – genauer gesagt: ins Engadin!
Dass unsere wildromantische Alpenregion ihr künftiges Zuhause sein sollte, stand für Julia keinen Augenblick in Frage, denn seit sie während eines Höhentraining erstmals durch das liebliche Val Roseg lief und sprachlos auf den urzeitlichen Roseggletscher blickte, als sie über die felsigen Gratwege und steilen Bergpfade schwebte und die tiefblaue Engadiner Seenplatte zu ihren Füssen lag – da war es um sie geschehen. So fühlt sich Zuhause an – hierher wird sie zurückkehren!
Das vielseitige Engadiner Laufparadies begeistert die erfahrene Trailrunnerin jeden Tag aufs Neue. Nirgendwo sonst eröffnen sich ihr so endlose Möglichkeiten, die Natur laufend zu entdecken, sich mit ihr zu verbünden, seinem Ich „freien Lauf zu lassen“ und sich doch täglich neu herauszufordern und selbst zu finden.
„Back to the roots“ ist für Julia im Engadin nicht nur ein geflügeltes Wort. „Diese Welt liegt tief in meiner Existenz verwurzelt“, spürt sie. Die eigentümliche Dynamik der Natur – von den Seen über versteckte Täler, urige Weiler, bis hin zur ungezügelten Schönheit des Schweizer Nationalparks und dem legendären Berninamassiv – fühlt sie in jedem Lauferlebnis. Die gleichmässigen Strecken entlang der Seen für einen lockeren Erholungslauf geniesst sie ebenso wie technisch anspruchsvolle Passagen, die zwischendurch auch zum Klettern und Beobachten von Berggämsen oder pfeifender Murmelis einladen. Als weiteren unschätzbaren Bonus empfindet sie den Wechsel der vier Jahreszeiten, der jeden Trail vier verschiedene Gesichter verleiht – und im Winter sogar ein komplett neues Trailspektrum im Schnee offenbart.
Zu den schönsten Strecken in ihrer neuen Heimat gehört für die gebürtige Britin aber auch der Sprung in den nächsten Bergsee oder der Gang zu nächsten Beiz, wo sie den regionalen Spezialitäten einfach nicht widerstehen kann.
Trailrunningschuhe sind die Allrounder unter den Joggingschuhen: Leicht und robust zugleich, einige sogar mit wasserdichtem Obermaterial ausgerüstet.
Für Julia Beasdale ist die Wahl der richtigen Schuhe das A und O(n) beim Trailrunning und schwört auf einen Schweizer Hersteller.
Dass mit Julia Beasdale eine Weltklasse-Trailrunnerin in Pontresina ansässig geworden ist, machte wie ein „Lauffeuer“ die Runde. Immer mehr Anfragen von Outdoorfans aus aller Welt erreichen die Expertin: Wo läuft es sich im Engadin am Schönsten? Kann mich ein Führer auf meinen Trailruns begleiten? Ich bin ein Stadtkind und brauche eine Einführung ins Trailrunning. Wie läuft man am sichersten bergab? Grund genug, um Pläne für ein Laufzentrum in ihrer neuen Heimat Pontresina zu schmieden. Zunächst als virtuelles Trainingszentrum geplant mit der mittelfristigen Aussicht auf einen physischen Standort, soll es ab Sommer 2019 Läufern und Outdoor-Enthusiasten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mehr Infos zum Laufzentrum Pontresina unter julia@runengadin.ch.