Er ist das Aushängeschild Malojas – der Maler Giovanni Segantini. 1858 in Arco geboren, zog es ihn mit 28 Jahren zuerst nach Mailand, später lebte er einige Jahre in Savognin, wo zahlreiche seiner bedeutendsten Werke entstanden. 1894 zog die Familie nach Maloja, wo die Nachkommen Segantinis noch heute leben.
In Maloja bezog die Familie das vom Ingenieur der Gotthardbahn-Gesellschaft Alexander Kuoni aus Chur erbaute „Chalet Kuoni“, ein geräumiges Chalet mitten im Dorf. Ab 1896 arbeitete Segantini im Sommer in Maloja und im Winter in Soglio im Bergell. Hier entstanden unter anderem Hochgebirgslandschaften in einer dem Neoimpressionismus verwandten Maltechnik. Bekannt ist vor allem das grandiose Alpentriptychon Werden – Sein – Vergehen (La vita – La natura – La morte), bestehend aus den Teilen: Das Leben, die Natur und der Tod. Entstanden ist es aus der Idee Segantinis, für die Pariser Weltausstellung 1900 ein Pavillon zu bauen und darin ein Panorama der Engadiner Berge auszustellen. Aus finanziellen Gründen scheiterte das Projekt und aus der Idee des Panoramas entstand das heutige Triptychon. “Das Leben” entstand 1896 bis 1899 in der Nähe von Soglio, “die Natur” 1897 bis 1899 auf dem Schafberg oberhalb von Pontresina und “der Tod” 1896 bis 1899 beim Malojapass in Richtung Bergell. Das Triptychon hängt im Segantini Museum in St. Moritz.
Der Rundbau hinter dem Segantini-Haus, am Weg zum Aussichtsturm Belvedere, ist ein Modell im Massstab 1:10 des geplanten Pavillons an der Pariser Weltausstellung. Das Atelier kann jeweils am Wochenende von 16.00-18.00 Uhr besichtigt werden. Auch private Führungen im Atelier sowie in der Residenz der Familie sind auf Anfrage möglich.
Mehr über Segantini erfährt man auf dem Sentiero Segantini. Ein rund zweistündiger Spaziergang führt Sie zu 12 Stationen, die mit dem Maler in Verbindung stehen. Unter anderem zur Chiesa Bianca, wo Segantini nach seinem Tod aufgebahrt wurde und zum Familiengrab auf dem Friedhof, wo der Künstler begraben liegt. Er starb 1899 auf dem Schafberg. Schautafeln informieren über das Leben und das Werk des Künstlers.
Wer in Form eines Romans ins Leben von Giovanni Segantini eintauchen möchte, dem sei das Werk von Asta Scheib “Das Schönste was ich sah” empfohlen. Am besten lesen Sie es, wenn Sie sich in Maloja befinden – die Lektüre wirkt durch die Schauplätze vor Ort fast lebendig.