Der Atem geht schwer, die Arme brennen und unter den Füssen liegt Luft – sehr viel Luft. Möchten auch Sie eine Felswand bezwingen, haben aber keine oder nur wenig Klettererfahrung? Dann empfehlen wir Ihnen unsere vier Klettersteige, die alle in der Region um Pontresina liegen. Oder Sie üben sich zu Beginn in einem der zwei Seilparks im Engadin.
Gut gesichert am Stahlseil und fester Halt an Leitertritten: Klettersteige sind eine einfache und sichere Art, die Faszination Klettern zu erleben. Ausgerüstet mit gutem Schuhwerk, einem Klettersteig-Set sowie Helm und Handschuhen kann es losgehen – die Profis von Go Vertical und Mountain Shop sind Ihnen gerne behilflich, wenn Sie Fragen zur Ausrüstung haben. Mitbringen müssen Sie ausserdem Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Armkraft und schon steht dem Kletterabenteuer nichts mehr im Wege.
Klettersteige & Seilparks
Der Piz Trovat (3’146 m) liegt in der Nähe der Bergstation Diavolezza (2’978 m). Es ist ein beeindruckender Felsturm, auf den zwei verschiedene Klettersteige hochführen. Der eine ist mit der Bewertung K2/K3 eher im einfachen bis mittleren Schwierigkeitsbereich; der zweite ist als sehr schwierig bewertet (K5/K6) und nur für geübte Kletterer geeignet. Bis zum Einstieg läuft man rund 20 Minuten. Am Anfang verlaufen beide Klettersteige auf derselben Route, die Verzweigung folgt nach etwa der Hälfte, kurz vor der Seilbrücke. Das Besondere an den Klettersteigen am Piz Trovat ist die hochalpine Umgebung; der Blick auf die Gletscherwelt des Piz Palü ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.
Tipp: Planen Sie genügend Zeit für Verschnaufpausen ein, achten Sie auf plötzlichen Wetterumschlag und informieren Sie sich bei der Diavolezza-Bahn, ob die Klettersteige geöffnet sind. Mietmaterial (Klettersteig-Set und Helm) ist an der Talstation erhältlich.
Der Klettersteig La Resgia befindet sich ausgangs Pontresina (Richtung Berninapass auf der linken Talseite). Der Schwierigkeitsgrad ist mit K3/K4 im mittleren Bereich. Der Fussweg bis zum Einstieg ist gut beschildert, vom Dorfzentrum sind es rund 20 Minuten. Höhepunkte sind der «Adlerhorst», wo es kurz überhängend wird, und das «Spinnen-Netz», wo es etwas wackelig wird. An diesen Schlüsselstellen ist Armkraft erfordert. Die Schlüsselstelle «Adlerhorst» kann über eine leichtere Variante (K3) umgangen werden.
Tipp: Auch wenn die Felswand bis spät am Nachmittag in der Sonne steht, sollte man bis um 14 Uhr mit dem Aufstieg beginnen. Der Eintritt ist frei.
Für den Klettersteig La Resgia gibt es einen neuen Zugang, welcher direkt hinter dem Hotel Palü (linksseitig) beginnt. Der Zugang über den alten Weg, ist nicht mehr möglich.
Wer den Klettersteig Languard begehen will, folgt vom Ausstieg des Resgia-Steiges zunächst dem Wanderweg bergan Richtung Alp Languard, bis rechts ein Wegweiser signalisiert: Klettersteig Languard. Kurz über einen Grashang hinauf zum Einstieg. Dann geht’s heftig zur Sache, kurze überhängende Aufschwünge wechseln ab mit luftigen Querungen. Der Endpunkt liegt etwas oberhalb des Bergrestaurants Alp Languard. Zur verdienten Verpflegung sind es also nur ein paar Schritte. Und das Beste: Hinunter nach Pontresina geht es bequem per Sesselbahn.
Klettern und Bouldern in einer einmaligen Umgebung. Holz, Glas und der freie Blick in die so motivierende Berglandschaft prägen den Eindruck. Auf ca. 450qm Kletterfläche, sowie ca. 120 qm Boulderwänden im Boulderraum bieten sich Entfaltungsmöglichkeiten für jeden Schwierigkeitsgrad und Ausbildungsstand. Kinder können im Kinderboulderraum erste Schritte wagen und sich austoben. Die gemütliche Bar lädt zum Verweilen nach dem Sport ein und auch die Kombination mit einem Abendessen in der Pizzeria bietet sich an. Der gesamte Kletter- u. Boulderbereich wird von „Go Vertical“ aus Pontresina betreut, einem Profiteam aus motivierten und topausgebildeten Bergführern und deren Mitarbeitern.
Wer das Spiel mit dem Abgrund mag, aber nicht in die Vertikale steigen will, der ist im Hochseilgarten von Pontresina am richtigen Ort. Die Anlage befindet sich in einem Waldstück in der Nähe des Bahnhofs. Seilbrücken, Seilrutschen, Schwebebalken und unterschiedlichen Hindernissen sorgen für spielerische Herausforderungen. Der Hochseilgarten ist für Bewegungstalente ab vier Jahren geeignet. Kinder bis 13 Jahre dürfen nur in Begleitung von Erwachsenen ins Gelände. Alle Hobbykraxler werden von Fachleuten instruiert, mit Sicherheitsmaterial ausgerüstet und auf dem Testparcours begutachtet. Wer den Test besteht, darf nach Lust und Laune losbalancieren. Beachten Sie die Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Der im Sommer 2020 eröffnete Seilpark Parc Alpin befindet sich in S-chanf beim Eingang in die Val Trupchun, welches das Tor zum Nationalpark bildet und Ausgangspunkt einmaliger Wanderungen ist. Im lichten Lärchenwald finden Abenteuerlustige vier Parcours mit unterschiedlichen Anforderungen und Schwierigkeitsstufen. Geeignet ist der Seilpark bereits für Kinder ab vier Jahren, welche in Begleitung einer erwachsenen Person auf Entdeckungsreise gehen können. Auf dem Gelände befindet sich zudem eine Grillstelle mit Brunnen, die zum Verweilen und Geniessen einlädt.