Manche zeitliche Dimensionen sprengen unser menschliches Vorstellungsvermögen. Gewiss, was vor 100 Jahren geschah, können wir uns bildlich ausmalen, und auch die Epochen Napoleons oder Kaiser Neros sind uns - Literatur und Hollywood sei Dank - zumindest theoretisch vertraut.
Schon die Kelten wussten: Im Wasser liegt die Kraft. Oder besser gesagt: liegen heilende, reinigende und andere geheimnisvolle Kräfte. Um sich dieser wundersamen Wirkung des kühlen Nass effizient bedienen zu können, errichteten sie 1411 vor Christus die erste Quellfassung im bronzezeitlichen Engadin, genauer gesagt: in St. Moritz. Dass die Mauritiusquelle ein eisenhaltiger Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Säuerling ist, so genau wussten die Kelten es natürlich nicht. Für sie genügte es, dass hier Kranke gesund wurde
Die Sauerquellen von St. Moritz, die seit Ende des 19. Jahrhunderts offiziell «Mauritiusquelle» getauft wurde, erlangten Berühmtheit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus. 1519 gewährte der Medici-Papst Leo X jenen, die zur Quellkirche pilgerten, die vollständige Absolution, 1535 besuchte Paracelsus, der renommierteste Arzt jener Zeit, die Quellen, erklärte sie zu den besten Europas und machte sie somit weltberühmt. Auch heute noch existiert hier, sozusagen «an der Quelle» der Engadiner Bädertradition, ein Heilbad: Das Medizinische Therapiezentrum Heilbad St. Moritz bietet vitalisierende Bäder und andere Formen der Medical Wellness.
Auch in der Region Scuol-Tarasp sprudeln ringsherum reiche Salz-, Natron-, Eisen- und Schwefelquellen, stolze 20 an der Zahl. Einige münden heute in Trinkbrunnen, andere werden für medizinische Kohlensäure-Mineralbäder eingesetzt oder fliessen in die Wasserbecken des Thermalbades «Bogn Engiadina Scuol». Ein Mineralbad der besonderen Art finden Sie in Samedan, das an die denkmalgeschützte Dorfkirche angebaut wurde: In diesem ersten vertikalen Mineralbad der Schweiz erstreckt sich das Badeerlebnis über fünf Geschosse bis ins Dach und einem Aussenbad mit Blick auf das Alpenpanorama. Das Mineralwasser wird aus der eigenen Heilquelle aus 35 m Tiefe direkt unter dem Bad entnommen.
Die Engadiner Bädertradition bezeichnet allerdings nicht «nur» unsere Heilquellen, sondern auch eine einzigartige Spa-Kultur. Wo sonst können Sie sich auf 3000 Metern über Meer in einem Open-Air-Jacuzzi zurücklehnen und die Höhensonne geniessen? Oder machen Sie doch mal wieder einen Familienausflug ins Bellavita Erlebnisbad & Spa Pontresina oder ins Hallenbad & Spa OVAVERVA St. Moritz.
Exklusives Entspannen auch für externe Gäste bieten unsere Wellnesshotels (Link zu den Wellnesshotels der Region) an, beispielsweise das Kempinski Grand Hotel des Bain St. Moritz mit 2.800 m² Wohlfühlfläche, das Kulm Spa mit seiner edlen Pool- und Saunalandschaft oder Palace Wellness im Badrutt’s Palace Hotel, das 2016 mit dem World Spa Award ausgezeichnet wurde.
Entspannung für Körper, Geist & Seele finden Sie garantiert auch im Kronenhof Spa Pontresina, im Silser Waldhaus Spa oder im Arenas Resort des Schweizerhof Sils. Wer es orientalisch mag, sollte das Hotel Castell in Zuoz besuchen, wo die Entschleunigung im modernen Alpen-Hamam zelebriert wird.