Wer die Engadiner Bergwelt am liebsten auf Schusters Rappen entdecken möchte, findet in Celerina den perfekten Ausgangspunkt für allerlei Traumtouren: von leicht bis schwer, von kurz bis lang, mit Kinderwagen oder Kletterfinken – hier ist für jeden etwas dabei.
Aus diesen nahezu unbegrenzten Möglichkeiten stellen wir Ihnen hier vier Wanderungen der Extraklasse vor.
Über stolze 82 km erstreckt sich der berühmte Höhenweg entlang des Engadiner Hochtals. Reichlich Zeit also für Wanderer zu innerer (und dank der zahlreichen Alpbeizen und Ferienorten unterwegs: äusserer) Einkehr, Abstand zum Alltag, staunendem Innehalten und flottem Voranschreiten. Keine Sorge, wir möchten Sie nicht von Celerina bis an die jeweiligen Endstationen in Maloja oder Zernez schicken! Wie jede Via Engiadina-Teilstrecke lässt sich auch die Etappe von Marguns bis Samedan in eine Rund- und Höhenwanderung mit grossartigen Ausblicken abwandeln. Zum Startpunkt gelangen Sie bequem mit der Gondel ab der Talstation Marguns im Dorf. Der breite Alpweg quert zunächst den Munt da la Bes-cha und dann – besonders aussichtsreich – den Piz Padella. Nach einer S-Kurve hinunter zur Alp Clavadatsch führt der erquickliche Höhenweg bis zur Alp Muntatsch. Unser Tipp: Vor dem Abstieg über Cristolais nach Celerina lassen Sie sich von der Aussicht, der kleinen Sonnenterrasse und den hausgemachten Köstlichkeiten zu einer genussvollen Pause verleiten.
Ein Ausflug auf diesen herrlichen Genussberg ist schlichtweg ein Muss. «Wer das Engadin sehen will, geht nach Muottas Muragl, dem einzigartigen Aussichtsberg mit gleichzeitigem Blick auf die Oberengadiner Alpenseenlandschaft und die eisbedeckten Gipfel der Berninagruppe», empfahl der Baedeker bereits 1867 und legte Engadiner Sommertouristen den zweieinhalbstündigen Fussmarsch vom Talboden eindringlich ans Herz. Und was fürs Herz ist Muottas Muragls fürwahr!
Da immer mehr Panoramasüchtige dem Zauber von Muottas Muragl verfielen, erklimmt seit 1907 eine rote Standseilbahn – die älteste ihrer Art für den Tourismus in Graubünden – den steilen Hang, um dieses Glück bequem erleben zu lassen. Die Bergstation beim Romantikhotel ist Ausgangspunkt für Wanderungen, die an sich schon eine «Best of»-Liste füllen würden. Wer nicht gerade über Stock und Stein läuft, blickt versonnen über die Seenplatte in die Ferne zum grossen Lichtfenster des Engadins, nach Maloja. Selten zeigt sich der Sonnenuntergang prachtvoller als von diesem natürlichen Logenplatz aus: Der Horizont scheint von Goldrauch erleuchtet, die Gletscher der Gipfel verwandeln sich in glühende Feuerströme … Sie sehen, bereits der Gedanke an Muottas Muragl weckt poetische Schwärmereien!Bevor Denms Somergen zur Arben gent‘ pack! er eIne seIdene Slrumpfnose und eIne Pensche In seIne Tascne.
Idyllische Beschaulichkeit umfängt Sie auf den Wegen durch den malerischen Stazerwald. Wählen Sie den Pfad nach St. Moritz, wird er Sie über kurz oder lang – in der Regel nach rund 40 Minuten gemütlichen Gehens – an den Hochmoorsee Lej da Staz bringen, den Engadiner Badesee schlechthin. Im Sommer tummeln sich auf seinen Uferwiesen sonnenhungrige Badegäste aus allen Gemeinden (und Nationen), von den Grillstellen weht der köstliche Duft von Gebratenem heran und auf der Sonnenterrasse des Seegasthofs lässt es sich ebenfalls ganz hervorragend entspannen. Dürstet es Sie noch nach mehr See und buntem Treiben, folgen Sie einfach dem Strässchen weiter nach St. Moritz: Der St Moritzersee ist zu Fuss bequem in rund 20 Minuten erreichbar.
Wussten Sie, dass in den Schweizer Alpen die ältesten Arven und Lärchen der Welt stehen? Die beeindruckendsten Arven können Sie auf einer sportlichen Wanderung vom Stazerwald hinauf zur Hochebene Muottas da Schlarigna (2305 m ü. M.) besuchen. Ein schöner Ort zum Verweilen und zum Genuss der atemberaubenden Weitsicht. Bereits beim Aufstieg sind Sie durch unterschiedliche, ursprüngliche Waldabschnitte gewandert, doch wenn Sie auch bei der ältesten Arve vorbeischauen möchten, wählen Sie beim Abstieg den Weg Richtung Alp Staz: Kurz unterhalb der Kreuzung steht seit Anfang des 15. Jahrhunderts die knorrige Arve, die einst winzig angefangen hatte und heute stolze 6.70 m Stammumfang aufweist.