Die Legenden, die sie umranken, mögen unheimlich sein, doch für Pistenhelden, Freerider und «Skitour-isten» bedeuten die schneebedeckten Hänge der Diavolezza und ihrer mystischen Nachbarin Lagalb das Paradies auf Erden. Prickelnde Momente verschaffen dabei nicht nur Vollmond-, Gletscher- oder Firnabfahrten, sondern auch der höchstgelegene Open Air-Jacuzzi der Alpen!
Einfach? Vielleicht nicht ganz die richtige Beschreibung der Diavolezza-Lagalb-Region. «Anspruchsvoll» trifft es schon eher. Denn dieses panoramareiche Wintergebiet ist ein wahres Eldorado für Kenner und Fortgeschrittene.
Die langen Pisten sind rot oder schwarz markiert und überwinden teilweise mehr als 800 Höhenmeter. Richtig knifflig wird es auf der Piste Minor, die mit 86 % Gefälle die steilste präparierte Piste Graubündens ist. Weniger Adrenalin, dafür mehr Romantik wartet Sie bei den märchenhaften Nachtabfahrten im winterlichen Vollmondlicht der «Glüna Plaina» (rätoromanisch: Vollmond) auf Sie.
Wer sich für ambitionierte Touren erst einmal aufwärmen, aber den Zauber des Powderns voll spüren möchte, sollte die Diavolezza Challenge ganz oben auf seine «To Tour»-Liste setzen. Diese markierte und gesicherte Skitour stellt für (Wieder)Einsteiger ein perfektes Trainingsgelände dar. Von der Tal- bis zur Bergstation Diavolezza überwindet sie 890 Höhenmeter über eine Distanz von 4.5 km. Ihr Gepäck können Sie unten abgeben und oben an der Rezeption des Berghauses abholen. Im Berghaus wartet auch eine schön heisse Dusche (Handtuch & Seife inkl.) auf Sie.
Oft und gerne zur Schönheitskönigin unter den Skitouren gekürt ist diese Route ein echter Freeride-Klassiker: Das Abenteuer beginnt am Diavolezza Firn und führt über den Sass Queder in den steilen Kessel des Val Arlas. Dank der Ost-, Nord- und Westexposition offenbart sich hier bei jedem Sonnenstand Ihre ganz persönliche Traumlinie im Tiefschnee! An der Alp Bondo Sur lädt Sie eine Loipe zum Skating ein und bringt Sie so zum Verbindungslift Lagalb mit Shuttleanschluss zur Talstation Diavolezza.
Noch ein «hochtouriger» Klassiker, der in Berg-Beauty-Wettbewerben oft ganz oben auf dem Treppchen steht: Der Piz Palü (3900 m) ist für Skibergsteiger ein absoluter Traum! Die Tour kann bei perfekten Bedingungen als Tagestrip unternommen werden, empfehlenswert ist allerdings eine Übernachtung im Berghaus Diavolezza und der frühe Aufbruch mit Stirnlampe. Der Abfahrt über die Westflanke der Diavolezza folgt die leichte Steigung zu den Cambrena-Brüchen, dann auf einer guten Spur durch eine Gletscherspaltenzone bis zum Skidepot. Steigeisen sollten hier nicht nur für den Hang zum Ostgipfel, sondern auch für den ausgesetzten Grat zum Hauptgipfelangelegt werden. Die Abfahrt folgt im Wesentlichen dem Aufstieg.
Anfänger wie auch Fortgeschrittene lieben die kurze Skitour zur Gemsfreiheit, die mit einem sagenhaften Gletscherpanorama und einer langen Abfahrt punktet. Von der Bergstation Diavolezza geht’s zunächst hinab auf den Persgletscher, dann hinüber zum Fortezzagrat. Nach rund 2 Stunden gemütlichem Aufstieg stehen Sie auf der Gemsfreiheit (3186 m) und freuen sich nun auf die 1300 Höhenmeter der Genussabfahrt in Richtung Restaurant Morteratsch.
«Powdern auf der Diavolezza und der Lagalb» ist im Engadin ein gängiges Synonym für «grenzenloser Abfahrtsspass»! Das variantenreiche Terrain verzaubert durch makellose Tiefschneefelder sowie trickreiche Pulverhänge, die Sprünge über eingewehte Felsen und breite Wechtenbänder fordern. Besonders spektakulär: der «1000-Meter-Couloir» über Gianda Persa hinunter zum Morteratschgletscher, ein Traum-Run der Superlative.
Apropos Superlative: Ab der Bergstation Diavolezza wartet auch die längste Gletscherabfahrt der Schweiz! Die 10 km lange markierte, aber nicht präparierte Route mit hochalpinem Flair ist der ideale Einstieg für gute Skifahrer, die Gletschererfahrung sammeln möchten. Inmitten der prächtigen Gipfelwelt verläuft die mittelschwere bis schwierige Abfahrt über den Pers- und Morteratschgletscher bis vor die Sonnenterrasse des Restaurants Morteratsch.
Zum Schluss noch ein Geheimtipp: Die Firnabfahrt La Rösa ab der Bergstation Lagalb entführt Sie sogar bis in die Valposchiavo zum Zollhaus La Motta. Ein Shuttle bringt Sie bequem wieder zur Talstation Lagalb zurück. Anmeldung erforderlich bei der Bergsteigerschule Pontresina.