Schlangen kommen in der ganzen Schweiz vor. Allerdings ist das Mittelland fast vollständig von den beiden einheimischen Giftschlangenarten Aspisviper (Vipera aspis) und Kreuzotter (Vipera berus) verschont. Sie liegen am liebsten an den sonnigen Hängen des Jura und der Alpen. Allgemein nimmt ihre Population zwar ab, in einigen Regionen sind sie sogar vom Aussterben bedroht, doch lokal treten sie recht häufig auf.
Einer Giftschlange in ihrem bevorzugten Terrains zu begegnen, ist daher auch heutzutage keine Seltenheit, so dass all jene, die in der Natur arbeiten oder unterwegs sind, die untenstehenden Verhaltensregeln beachten sollten:
Vorsicht ist grundsätzlich jeder Schlange gegenüber geboten, denn für Laien ist es kaum möglich, aus der Distanz giftige von harmlosen Schlangen sicher zu unterscheiden. Die Färbung und Zeichnung vieler Schlangen ist äusserst variabel, und einige giftige Arten haben die gleiche Farbgebung wie ungiftige Arten. Genauere Unterscheidungsmerkmale sind aus der Ferne nicht erkennbar.
Verhaltensregeln zur Prophylaxe
- Gehen Sie in unübersichtlichem Gelände niemals barfuss, sondern tragen Sie gutes Schuhwerk und lange Hosen (auch Kinder).
- Lassen Sie Kleinkinder nicht an unübersichtlichen Orten spielen und erklären Sie ihnen die Gefahr, die eine Schlange bei falschem Verhalten - z. B. wenn man sie reizt - darstellen kann.
- Fassen Sie die Schlange nicht an und belästigen Sie das Tier nicht. Machen Sie stattdessen auf sich aufmerksam und geben ihr so die Gelegenheit zur Flucht. Bleibt sie trotzdem liegen, gehen Sie ruhig in etwa 2 m Abstand an ihr vorbei.
- Suchen Sie Ihren Rastplatz vor der Benutzung auf Schlangen ab.
- Greifen Sie nicht unbedacht ins Gebüsch und Gestrüpp. Beeren- und Pilzsammler klopfen unübersichtliches Gebüsch erst mit einem Stock ab, um eventuell darunter liegende Schlangen zur Flucht zu veranlassen.
- Seien Sie vorsichtig bei Handgriffen an unübersichtliche Stellen, z. B. Holzstösse, Trockenmauern oder Steinhaufen.
- Achten Sie beim Aufheben von Steinen, Brettern oder ähnlichem darauf, dass sich darunter Schlangen verstecken könnten.
- Schlafen Sie in schlangenreichen Gebieten nicht ungeschützt draussen auf dem Boden, sondern in einem Zelt oder auf einem Feldbett.
- Sammeln Sie Holz in der Nacht nur mit Taschenlampe.
- Haben Sie Schlangen um Ihr Haus entdeckt? Dann beseitigen Sie am besten alle Versteckmöglichkeiten und machen das Gelände übersichtlich: Halten Sie das Gras kurz und entfernen Sie Gestrüpp, Laub- und Steinhaufen, herumliegende Bretter, Blech- sowie Eternitplatten. Legen Sie, wenn möglich, Holzstösse im Schatten an, da Schlangen von der Sonne erwärmte Stellen als Schlupfwinkel bevorzugen.